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EnduroTec - die WARUM Ecke

Warum sind Reifentests auf unterschiedlichen Motorrädern nicht ohne weiteres auf andere Motorräder übertragbar - das sind doch alles Enduros, oder?

... aus einem Reifen-Thread im AT-Forum: Richard schruubte:...

    Hi, ich habe aktuell beide Reifen drauf (eine AT den Michelin Anakee, andere AT den Dunlop D607).
    Der D607 gefällt mir beim Fahren etwas besser. Aber die Laufleistung ist noch geringer.
    Gut, die Einsatzbedingungen können nie identisch sein.
    Aber wem die Laufleistung des Anakees zu gering ist und vor allem deshalb Alternativen sucht, der wird mit dem Dunlop nicht wirklich glücklich werden.
    Gute Reifen sind jedenfalls beide.

Richards Aussagen kann ich gut unterstützten. Nur beim gleichzeitigen Betrieb von beiden Reifen auf dem gleichen Motorrad ist eine Aussage möglich. Vielleicht nicht so ganz einfach bei der Laufleistung, weil der Verschleiss sich über einen grösseren Zeitraum erstreckt. Aber das sagt der Richard ja auch ...

Alles andere - Reifentests auf der Varadero oder auf einer BMW - vielleicht sogar auf einer älteren AT - ist nur ein "Raten" - nicht wie "Tip geben" sondern wie "im Heuhaufen stochern". Es gibt allerdings auch Tests eines Reifens auf verschiedenen Motorrädern - das macht mehr Sinn - allerdings wird kaum einer ‘ne alte AT mit in so einen Reifentest nehmen, sondern eher die aktuelleren Modelle.

Weder die Vara noch die aktuellen 4V-BMW's und andere HochleistungsReiseEnduros sind mit Blick auf die Fahrphysik mit der AT gleichzusetzen. Sicher auch nicht die geländegängigeren KTM's und seit neuestem HighPerformance-BMW's. Die Gewichte sind ganz anders, die Leistungen und damit die Drehmomente auch, die Abmessungen der Räder usw. Sogar innerhalb der AT-Fahrer-Gruppe gibt es erhebliche Unterschiede. Da sind einerseits die verschiedenen Modelle. Andererseits gibt es die verschiedenen Fahrertypen wie die "Motorschutzpolierer", "Drehmomentnachschauer", "Wüstenfüchse", "Treckerfahrer" usw.

Denn schon die kleinsten Änderungen führen zu sehr unterschiedlichen Reifenergebnissen. Ich hab mich früher immer gewundert, warum mein Vorderreifen genauso schnell runter ist, wie mein Hinterreifen. Nicht wegen der Tatsache, sondern weil es bei anderen dem typischen "2 hinten, 1 vorn" entsprach. Natürlich lag das an meinem Fahrstil - aber seit Herbst letzten Jahres fahre ich die längeren Strecken immer mit meinem Bruder als Sozius. Der Hinterreifen war jetzt komplett hin, besonders in der Mitte, früher eher erst außen, der Vorderreifen geht sicher noch ein paar 1000 km und er ist kaum "gesägezahnt".

Man sieht, selbst eine kleine Änderung macht eine Menge in Bezug auf die Reifen aus.
Wie kann da der Vergleich mit unterschiedlichen Motorrädern gezogen werden?
Wie schon geschrieben - wenn man Reifen erstmal ausgiebig testen würde (auf verschiedenen Motorrädern) und dann Ergebnisse über Reifen ins Motorrad-Heft schreibt, dann ist man sicherer. Aber dann ist es auch nicht mehr aktuell!

Warum zum Teufel kauft man Tubeless Reifen (Schlauchlose) auf sein Mopped und muss beim draufmachen trotzdem Schläuche verwenden - das kost doch nur extra, oder?

Das ist schnell erklärt!
Bei den meisten Speichenrädern sind die Speichen-Nippel in der Felge in einer Ebene montiert, mittig eben. Wenn man jetzt keinen Schlauch hat,
dann würde ohne weitere Maßnahmen genau an den Löchern für diese Nippel die Luft aus dem Schlauch entweichen
- und wer will das schon?

Die meisten (?) BMW GS Modelle haben dagegen  Kreuzspeichenräder. Das war eins der Technik-Highlights, als die GS ‘87 glaub ich herauskam.
Die Speichen stehen über kreuz und werden aussen an der Felge verschraubt. Die Nippel enden nicht im luftbefüllten RTaum des Schlauches. Es kann also keine Undichtigkeit geben - man kann ohne Probleme auf Schläuche verzichten.

Warum kann mir keiner sagen, wie ich am besten die Übersetzung an meinem Mopped durch Änderung von Kettenrad und / oder -Ritzel verändern soll?

Mal abgesehen davon, daß das hier verlinkte Programm
Link Tip: GearData von Sven Schmidt   nur die Theorie liefern kann, ist aber damit hervorragend sehen, wie sich so ein Gang-
diagramm unter bei Verwendung der verschiedensten Übersetzungen verändert.
Hier wird aber nur das Leistungs- bzw. Drehmomentdiagramm wiedergegeben. Für die Praxis bleibt nur eins - andere fragen, ggf. probefahren und selber ausprobieren!
Bevor man sich die technischen Daten seines eigenen Moppeds zusammensucht, erst mal checken, ob es schon einen Datensatz zu seinem Mopped auf  Sven’s Seite zum downloaden gibt.

Warum soll ich eine Endloskette auf meine Enduro bauen?

Was ist besser an einer Endloskette gegenüber einer von Hand genieteten Kette?
Meiner Meinung nach garnichts!
Die Endloskette wird im Werk auch nur in festgelegter Länge maschinell vernietet und die von Hand genietete Kette eben manuelll.

Sorry, es gibt doch noch einen Endlosketten-Vorteil!
Bei der Montage muss in den meisten Fällen die Schwinge ausgebaut werden, teilweise sogar die Federung. Hier gibt es einen Vorteil und einen Nachteil:

  • Vorteil: Schwinge, Lagerung und Federbein können besser überprüft und ggf. nachgefettet werden
  • Nachteil: bei Montage in der Werkstatt bringt das ne Menge Extrakosten
  • Über den Vorgang der guten Vernietung per Hand kann man ganze Bücher schreiben.
    Per Email kann ich ggf. einen .pdf-Auszug aus dem AT-Handbuch zu diesem Thema schicken.

    Achtung:
    Dazu braucht man aber Fachkenntnisse und Spezialwerkzeuge, die nächste Mopped-Fachwerkstatt hat das!

    Mein Vorschlag lautet so: Macht euch Zuhause eine neue Kette auf euer Mopped, verbindet die Kette mit einem ganz normalen ClipSchloss (das liegt meistens der Kette bei) und dann fahrt ihr in die nächste Mopped-Fachwerkstatt und lasst euch eure Kette von einem Profi mit Profiwerkzeug vernieten.
    Die ganze Aktion dauert 15 Minuten, kostet euch ein paar Öros in die Kaffeekasse und ihr könnt euch nebenbei auch noch ein paar Moppeds anschauen
    ...und vielleicht noch ne Runde Benzin quasseln.

    Aber aufgepasst:
    Clipschlösser sind grundsätzlich eine sichere Befestigung, das weiss ein Profi aus Erfahrung!
    Bei richtiger Montage des Clipschlosses reisst eine Kette woanders.
    Wenn überhaupt, und dann meist wegen zu starker Kettenspannung,  klemmenden Steinchen oder ähnlichen Fremdkörpern im Kettentrieb!
    Es kommt wie fast immer nur auf die richtige Montage an!
    Alternativ gibt es auch noch etwas sicherere Schraubschlösser mit Abriss-Schrauben, doch aber auch hier muss dringend die Montageanleitung beachtet werden!

    Was passiert, wenn mir die Kette reißt?

    Kleine Kette ganz groß
    An den kleinen hochfesten Bauteilen einer Kette reissen bei maximaler Beschleunigung locker bis zu 1000 kg
     - eine 530er Kette ist auf Zugbelastungen bis 4600 kg ausgelegt.
    Selbst 200 PS Moppeds erreichen in ungünstigen Fällen eine maximale Kettenzugkraft von 2000 kg.

    Also .. keep cool, babe ...

     

    Ausgabe Feb-06